Obstruktive Schlafapnoe ist nicht nur eine Domäne älterer, übergewichtiger Menschen, sondern tritt auch häufig bei schwangeren Frauen auf. Studien zufolge sind mehr als 25 % der werdenden Mütter im dritten Schwangerschaftsdrittel von diesem Problem betroffen. Doch nicht jeder ist sich der Folgen bewusst, die mit der Schlafapnoe verbunden sind. Was sind die Ursachen und Folgen von Schlafapnoe in der Schwangerschaft?
Schlafapnoe in der Schwangerschaft – Symptome
Die obstruktive Schlafapnoe (OBPS) betrifft am häufigsten fettleibige Menschen, ältere Menschen und Zigarettenraucher. Bei dieser Erkrankung kollabieren die weichen Teile des Rachens, was zu flacher Atmung und Atemstillstand führt. Schnarchen ist eines der charakteristischen Symptome der Krankheit. Es kann auch zu übermässiger Tagesmüdigkeit und dem Bedürfnis nach zusätzlichen Nickerchen kommen. Die Diagnose einer Apnoe in der Schwangerschaft ist schwierig, da Schläfrigkeit unabhängig davon als eines der Symptome während dieser neun Monate auftreten kann. Um eine Schlafapnoe in der Schwangerschaft zu diagnostizieren, wird ein Test – die Polysomnographie – durchgeführt. In den meisten Fällen sind es die Partner oder Angehörigen der werdenden Mutter, die die Symptome der Apnoe in der Schwangerschaft als erste bemerken.
Schlafapnoe in der Schwangerschaft – Ursachen
Während der Schwangerschaft kommt es zu zahlreichen Veränderungen im Körper der werdenden Mutter. Dazu gehören auch hormonelle Veränderungen. Ein Anstieg des Östrogenspiegels kann zum Anschwellen der Nasenschleimhaut und zur Sekretproduktion beitragen und damit die Durchgängigkeit der Nase beeinträchtigen. Progesteron hingegen steigert den Antrieb der Atemwege. Diese Veränderungen tragen zu einem erhöhten Risiko einer Schlafapnoe während der Schwangerschaft bei.
Weitere Ursachen für OBPS während der Schwangerschaft sind Übergewicht und Fettgewebezuwachs, insbesondere im Gesicht und am Hals. Dies wiederum beeinträchtigt die Durchlässigkeit der Atemwege. Durch die Vergrösserung der Gebärmutter im Laufe der folgenden Schwangerschaftsmonate ist die funktionelle Lungenkapazität reduziert, was z. B. Sättigungsabfälle begünstigt. Darüber hinaus spielt die Ansammlung von Flüssigkeit im Körpergewebe in Form von Ödemen, z. B. im Nacken, eine Rolle bei der Entstehung von Atemstillständen.
Schlafapnoe in der Schwangerschaft – Auswirkungen
Die obstruktive Schlafapnoe verhindert einen guten und erholsamen Schlaf. Die daraus resultierenden Schlafpausen und die verringerte Sättigung führen wiederum zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems sowie zu einem Rückgang der Leptinausschüttung und einem Anstieg von Ghrelin, den für den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel zuständigen Hormonen. Darüber hinaus wirkt sich der Atemstillstand negativ auf die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Plazentagewebes aus.
Zu den Folgen der Schlafapnoe in der Schwangerschaft gehören:
- Entwicklung von Bluthochdruck in der Schwangerschaft
- erhöhtes Risiko einer Präeklampsie
- vermindertes Wachstum des Fötus
- Gestationsdiabetes
- erhöhtes Risiko einer Frühgeburt
- niedrigerer Apgar-Wert
Studien zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen mit obstruktiver Schlafapnoe in der Schwangerschaft per Kaiserschnitt entbinden, höher als in der gesunden Bevölkerung.