Herzprobleme in der Schwangerschaft

Herzprobleme in der Schwangerschaft – Veränderungen im Körper der werdenden Mutter

Während der Schwangerschaft finden im Körper der werdenden Mutter viele Veränderungen statt. Diese gehen auch am Herz-Kreislauf-System nicht vorbei. Physiologisch gesehen steigen das Volumen des zirkulierenden Blutes und die Herzfrequenz. Der Blutdruck sinkt. Bei schwangeren Frauen sollte der Blutdruck daher niedriger sein als ausserhalb der Schwangerschaft. Die sich vergrössernde Gebärmutter drückt zusammen mit dem Baby auf die untere Hohlvene, was den venösen Rückfluss erschwert, vor allem in Rückenlage. Dies wiederum kann zu Ohnmacht oder Schwindel führen. 

Herzprobleme in der Schwangerschaft – Ohnmacht

Ein recht häufiges Problem für schwangere Frauen sind Ohnmachtsanfälle. Sie können in jedem Trimester der Schwangerschaft auftreten. Sie können durch Elektrolytstörungen, einen niedrigen Blutzuckerspiegel, Anämie oder Hypotonie (niedriger Blutdruck) verursacht werden. Dies sind Ursachen, die in den meisten Fällen keine spezielle Behandlung erfordern. Manchmal liegt der Ohnmacht jedoch eine schwerwiegendere, kardiale Ursache zugrunde, wie z. B. ein bisher unentdeckter Herzfehler oder eine Kardiomyopathie. In diesem Fall ist das Eingreifen eines Spezialisten erforderlich.

Wenn ein zu niedriger Blutdruck für die Ohnmacht verantwortlich ist, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Die werdende Mutter sollte min. 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen, vorzugsweise ohne Kohlensäure, ungesüsst und natürlich alkoholfrei. Die Flüssigkeitszufuhr ist an heissen Tagen besonders wichtig. Auch langes Stehen und der Aufenthalt in stickigen Räumen sollten vermieden werden.

Herzprobleme in der Schwangerschaft – Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen bei schwangeren Frauen sind relativ häufig. Sie können eine Fortsetzung eines Problems sein, das bereits vor der Schwangerschaft bestand, oder zum ersten Mal während der Schwangerschaft auftreten. In den meisten Fällen ist der Einsatz von Antiarrhythmika nicht erforderlich, aber in jedem Fall sollte die Patientin von einem Kardiologen konsultiert werden. Das häufigste Symptom einer Herzrhythmusstörung ist das so genannte Herzklopfen. Es wird von der werdenden Mutter als ein schnellerer und „stärkerer“ Herzschlag empfunden. Zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen kann ein Echo des Herzens sowie ein Holter-EKG durchgeführt werden, bei dem das Herz rund um die Uhr überwacht wird.

Herz-Kreislauf-Probleme in der Schwangerschaft – Bluthochdruck

Das häufigste Herzproblem bei schwangeren Frauen ist Bluthochdruck. Er kann chronisch sein oder durch die Schwangerschaft ausgelöst werden. Es ist wichtig zu wissen, dass viele der Medikamente, die zur Behandlung von Bluthochdruck ausserhalb der Schwangerschaft eingesetzt werden, bei werdenden Müttern nicht verwendet werden dürfen. Schwangere Frauen sollten täglich ihren Blutdruck messen, und wenn der Wert über 140/90 mmHg liegt, den behandelnden Arzt oder die Notaufnahme aufsuchen. Unkontrollierter Bluthochdruck kann zur Entwicklung gefährlicher Komplikationen wie Präeklampsie oder Ablösung der Plazenta führen.