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Nabelschnurblut rettet Mädchen mit schwerer pulmonaler Hypertonie

07.08.2019

2 min. Lesezeit

Aus Nabelschnurblut gewonnene Stammzellen werden als Standardbehandlung für 80 Krankheiten eingesetzt. In den letzten Jahren gab es immer wieder neue Berichte über die Verwendung dieser Zellen bei weiteren Krankheiten. Ärzte in Deutschland setzten sie erfolgreich zur Behandlung von Lungenhochdruck bei einem 3-jährigen Mädchen ein.

Pulmonale Hypertonie – was ist das für eine Krankheit?

Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist derzeit eine unheilbare Krankheit. Sie führt innerhalb von etwa fünf bis sieben Jahren nach der Diagnose zum Tod. Die Erkrankung ist nach dem erhöhten Druck in den Lungengefässen benannt und kann zu Überlastung und Versagen der rechten Herzhälfte führen. Die Ursachen der pulmonalen Hypertonie können unterschiedlich sein, aber alle Patienten kämpfen unter anderem mit Kurzatmigkeit oder stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit. Aus diesem Grund sind Forscher ständig auf der Suche nach neuen Wegen und Therapien, um das Leben von Menschen mit Lungenhochdruck zu verlängern und ihren Komfort zu verbessern.

 

Stammzellen und pulmonale Hypertonie

Ärzte in Deutschland haben den ersten Erfolg bei der Behandlung von Lungenhochdruck mit Zellen aus Nabelschnurblut (HUCMSC – human umbilical cord mesenchymal stem cell) bekannt gegeben. Bei der Patientin handelte es sich um ein dreijähriges Mädchen, das an PAH und der Rendu-Osler-Weber-Krankheit litt und dem intravenös allogene Stammzellen aus dem Nabelschnurblut ihres kleinen Bruders injiziert wurden. Die Injektionen wurden fünfmal über einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt. Der klinische Zustand des Mädchens wurde nach zwei und sechs Monaten beurteilt. Es traten nicht nur keine Nebenwirkungen auf, sondern es kam auch zu einer Steigerung der körperlichen Belastbarkeit sowie zu einer Verbesserung der kardiovaskulären Parameter. Vor der Stammzelleninfusion litt das Mädchen an Wachstumsstörungen und Gewichtszunahme. Nach der ersten Infusion begann sie zu wachsen – in drei Monaten wuchs sie 10 cm. Ausserdem ist das Mädchen jetzt sechs Jahre alt und fühlt sich wohl.

Den Forschern zufolge sind die Regeneration des durch die Krankheit geschädigten Gefässsystems sowie die deutliche Linderung der Zellschäden für die Verbesserung durch die Nabelschnurblut-Stammzelltherapie verantwortlich. Die Studie berichtet unter anderem über die Rolle des Prostaglandins PGE2, das möglicherweise eine Schlüsselrolle bei den regenerativen und immunmodulatorischen Fähigkeiten von Stammzellen aus Nabelschnurblut spielt.

Die Forscher betonen einstimmig, dass weitere Forschungsarbeiten durchgeführt und aktiv nach weiteren Möglichkeiten und Verwendungszwecken für aus Nabelschnurblut gewonnene Stammzellen gesucht werden sollte.

 

Literaturverzeichnis: 

https://www.aabb.org/news-resources/news/article/2022/07/13/cord-blood-derived-stem-cells-may-help-treat-pulmonary-hypertension

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1053249822018472

https://www.nature.com/articles/s44161-022-00083-z

 

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