Fettleibigkeit ist eine Krankheit, die einen immer grösseren Teil der Bevölkerung betrifft. Auch schwangere Frauen sind davon nicht verschont. Sowohl vor als auch während der Schwangerschaft kann Fettleibigkeit zu Komplikationen führen.
Fettleibigkeit vor der Schwangerschaft
Fettleibigkeit ist eine ernste Krankheit mit gefährlichen gesundheitlichen Folgen. Sie spielt eine wichtige Rolle bei dem Versuch, schwanger zu werden. Bei Fettleibigkeit (BMI >35) ist die Chance, schwanger zu werden, geringer. Zu den Empfehlungen gehören eine Reduzierung des Gewichts vor der Schwangerschaft und eine gesunde Lebensweise, einschliesslich regelmässiger körperlicher Betätigung. Adipositas vor der Schwangerschaft ist häufig mit verschiedenen endokrinen Erkrankungen wie Hypothyreose, Cushing-Syndrom oder polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) verbunden. In dieser Situation ist es notwendig, den Krankheitsverlauf zu stabilisieren, bevor man schwanger wird. Ein oraler Glukosebelastungstest (OGTT) wird ebenfalls empfohlen, um das Vorhandensein von Diabetes vor dem Versuch auszuschliessen.
Fettleibigkeit in der Schwangerschaft – Komplikationen
Wenn eine fettleibige Frau es schafft, schwanger zu werden, können in diesen neun Monaten weitere Komplikationen auftreten. Dazu gehören:
- Fehlgeburten und Frühgeburten
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Fötale Makrosomie
- Thromboembolische Komplikationen
- Geburtsfehler beim Kind
Aus diesem Grund sollten werdende Mütter mit einem hohen BMI eine spezielle Betreuung erhalten, um das Risiko von Komplikationen zu verringern und im Falle des Auftretens von Komplikationen eine angemessene Behandlung durchzuführen. Es wird empfohlen, dass sie in einem Zentrum der Tertiärversorgung entbinden. Übergewichtige Frauen haben ein höheres Risiko für ein abnormales Wachstum des Fötus – sowohl bei Übergewicht (LGA) als auch bei Untergewicht (SGA).
Fettleibigkeit in der Schwangerschaft – Ernährung
Für Frauen mit Adipositas ist es äusserst wichtig, eine gesunde und ausgewogene Ernährung beizubehalten. Laut CDC-Empfehlungen sollten werdende Mütter mit einem BMI vor der Schwangerschaft von mehr als 29 in neun Monaten nicht mehr als 7 Kilogramm zunehmen. Häufig reduzieren adipöse Frauen ihr Gewicht während der Schwangerschaft, um das Risiko möglicher Komplikationen zu verringern. Neben der gynäkologischen Betreuung sollten fettleibige Patientinnen auch von einem Ernährungsberater und bei anderen Komplikationen wie Bluthochdruck oder Diabetes vor der Schwangerschaft von einem Kardiologen oder Diabetologen betreut werden. Eine ganzheitliche Betreuung kann in einer solchen Situation sicherstellen, dass die Schwangerschaft optimal für die Entwicklung des Kindes „verläuft“.
Fettleibigkeit in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett
Übergewichtige Frauen sollten in Krankenhäusern entbinden, die über eine hohe Überweisungsquote verfügen. Der Grund dafür sind die Schwierigkeiten, die während der Geburt unabhängig vom Geburtsweg auftreten können. Bei einem hohen Gewicht und einer natürlichen Geburt besteht ein erhöhtes Risiko einer Schulterdystokie, und bei einem Kaiserschnitt kann es zu Schwierigkeiten mit der Anästhesie kommen. Auch das Risiko einer perinatalen Blutung ist höher. Während des Wochenbetts ist bei übergewichtigen Frauen besonders auf thromboembolische Komplikationen zu achten. Um diese zu vermeiden, wird eine Prophylaxe in Form von Heparinen oder Strümpfen eingesetzt. Wichtig ist auch eine rasche Mobilisierung nach der Entbindung.