Der Kaiserschnitt gehört heute zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Deshalb fragen sich viele Frauen, ob und wann sie wieder schwanger werden können. Nicht alle wissen auch, ob eine weitere natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt möglich ist. Erfahren Sie, welche Komplikationen bei einer weiteren Schwangerschaft nach einem Kaiserschnitt auftreten können.
Erneute Schwangerschaft nach Kaiserschnitt – wann geht es wieder?
Ein Kaiserschnitt ist ein Eingriff, der die Öffnung der Bauchschichten und der Gebärmutter erfordert. Nach der Operation wird daher Zeit benötigt, damit diese Bereiche gut verheilen und zusammenwachsen können. Aus diesem Grund wird es als notwendig erachtet, nach einer durch Kaiserschnitt beendeten Schwangerschaft mindestens 1 Jahr zu warten, bevor man es erneut versucht. Dies birgt das Risiko von Komplikationen, die auftreten können, wenn der Abstand zwischen den Geburten zu kurz ist. Wenn eine Frau früher schwanger wird, sollte sie von einem Spezialisten betreut werden.
Erneute Schwangerschaft nach Kaiserschnitt – mögliche Komplikationen
Bei Schwangerschaften nach einem Kaiserschnitt können verschiedene Arten von Komplikationen auftreten. Dieses Risiko steigt, wenn der Abstand zwischen den Geburten zu kurz ist. Die häufigste Komplikation ist die Ruptur der Gebärmutter an der Kaiserschnittnarbe. Auch eine abnorme Einnistung der Plazenta und die Entwicklung einer Placenta accreta können auftreten, mit weiteren Folgen für den Verlauf der Schwangerschaft.
Häufig beurteilen Gynäkologen die Kontinuität und Dicke der Schnittnarbe per Ultraschall. Es ist wichtig, daran zu denken, dass dies gemäss den Empfehlungen vor der nächsten Schwangerschaft erfolgen sollte und die Narbe nicht während der Schwangerschaft und insbesondere gegen Ende beurteilt werden sollte.
Erneute Schwangerschaft nach Kaiserschnitt – ist eine natürliche Entbindung möglich?
Ein Kaiserschnitt ist keine direkte Indikation für einen weiteren Kaiserschnitt. Vieles hängt jedoch vom Grund für die Operation ab. Wenn der Grund zum Beispiel eine mütterlich-fötale Inkommensurabilität war, entscheiden sich die Ärzte in der Regel für einen weiteren Kaiserschnitt. War der erste Kaiserschnitt jedoch zum Beispiel durch die Beckenlage des Fötus bedingt, kann das zweite Kind durchaus auf natürlichem Wege geboren werden, wenn keine anderen Kontraindikationen vorliegen. Dies wird als vaginale Geburt nach Kaiserschnitt bezeichnet. Der Versuch einer natürlichen Geburt gilt als zu 60-80 % erfolgreich. Allerdings erfordert diese Entbindung wegen des Risikos einer Uterusruptur in der Kaiserschnittnarbe immer eine verstärkte Überwachung und ständige KTG-Aufzeichnung. Der Zustand nach mehr als 1 Kaiserschnitt ist umstritten. Nach den aktuellen Empfehlungen sollte dann ein elektiver Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden.
Die Entscheidung, einen Kaiserschnitt durchzuführen, trifft der Gynäkologe auf der Grundlage der medizinischen Indikationen für den Eingriff und unter Berücksichtigung der Sicherheit von Mutter und Kind.